22. September bis 22. Oktober 2021
Vernissage: Dienstag 21 September 2021, 19 Uhr
Hanna Sadounig
& Kursteilnehmer
der Aktzeichenkurse
Komm.-Position
Johanna Sadounig weist mit dem Ausstellungstitel „Komm.-Position“ einerseits auf ihre unterschiedlichen Positionen als Künstlerin, Kunsterzieherin, bzw. Kunstvermittlerin und deren Spannungsfelder innerhalb der Tätigkeiten und andererseits auf künstlerischer Ebene auf die kommunikativen Impulse in Wort und Bild hin.
In den Anfängen der künstlerischen Auseinandersetzung durch die Ausbildung dem Phantastischen Realismus verhaftet, hat sich in den Arbeiten der Künstlerin durch Studien und analytisches Wahrnehmen des Gesehenen und Empfundenen eine neue individuelle Bildsprache entwickelt. Form- und Rhythmusprinzipien in der Natur werden nun in eine parallel zur Wirklichkeit stehende Kompositionen übertragen, die subjektiv wahrnehmbare Bildräume erschließen. Die Technik der Öl- und Pigmentmalerei in Lasurtechnik lässt feinste Strukturen und Farbnuancierungen auf die Leinwand bannen, die durch den langen Trocknungsprozess und Arbeitszeitaufwand eine Art meditative Entschleunigung, aber auch konzentriertes sich Einlassen auf jedes Detail der Komposition ermöglicht. Komm.-Position.
Gezeigt werden neben Malerei auch Collagen, die reproduzierte Details aus historischen Kunstwerken aufweisen und deren jeweilige Künstlerpersönlichkeiten, den Kunststil und/oder die Bildinhalte betreffend, zum Ausgang neuer Kompositionen und veränderter Inhalte durch lineare und flächenhafte Techniken wurden (2019 bis 2021). Ein vierzeiliger Text begründet die bildhafte Auseinandersetzung mit jedem einzelnen Werk.
Ebenfalls präsentiert wird das 2016 entstandene und im Verlag Heyn erschienen Kunstbuch PULS mit anonymen Portraits, das expressive grafische und malerische Darstellungen aktueller gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen aufzeigt. Es umfasst ein breites Spektrum an Menschenbildern aus der Vergangenheit und ist schwerpunktmäßig auf die aktuelle politische, soziale, religiöse und weltanschauliche Situation ausgerichtet. Die Metapher des Individuums wurde zum Hauptmotiv. Die anonymen Portraits stehen stellvertretend für menschliche Schicksale und Lebenssituationen. Die daraus entstandenen aufs Wesentlichste konzentrierten Texte verbalisieren in Kurzform die Bildinhalte.
Im Ausstellungsraum "Gwölb" werden Arbeiten von TeilnehmerInnen der im Amthof stattfindenden Akt-Kurse gezeigt, welche unter der Leitung von Johanna Sadounig entstanden sind. Proportionsvergleiche, Erkennen von perspektivischen Verkürzungen, Erfassen von Haltung als Ausdrucksform, Licht- und Schattenverhältnisse, Analyse von Körper und Raumtiefe, Akzentuierungen u.v.m. sind Herausforderungen, denen man sich im Prozess der Darstellungsmöglichkeiten des menschlichen Körpers stellen, wobei aber die individuelle Umsetzung des Motives im Vordergrund stehen muss.
Die Ausstellung ist bis 22. Oktober, Mittwoch bis Freitag, 15 bis 19 Uhr
und während der Veranstaltungen des KFA geöffnet.